Projektchor, Leitung Hartmut Emig
Da ich derzeit in "meinem" Chor pausiere (Flucht vor Arvo Pärt), habe ich mir zur Überbrückung ein anderes Projekt gesucht.
Eisler, dessen 100. Geburtstag man dieses Jahr feiert, ist inzwischen als einer der bedeutendsten Komponisten des Jahrhunderts anerkannt. Was bei ihm immer das Problem war: er war Kommunist, wenn nicht gar Marxist, und daher von der DDR okkupiert, die ihn aber wohl auch nie ganz verstanden hat. Inzwischen läßt sich sein oft ziemlich naiv-arbeiterbewegtes Werk aus einer wohltuenden Distanz betrachten. Die Stücke, die wir in diesem Konzert von ihm bringen, entstanden vor 1930 und zählen zu den Urgesteinen der Arbeiterchorliteratur.
Der "Projektchor" besteht aus einem Doppelquartett des Bremer Opernchors (also Profis), verstärkt durch gewiefte Chorsängerinnen und -sänger. Anzuhören ist das Ganze relativ angenehm, wenn man es mit Webern und Berg vergleicht; selbst ich als Modernitätsverächter habe Gefallen daran gefunden, und das will was heißen.
Wer also ein musikalisch recht beeindruckendes Musikerlebnis von kaum mehr als einer halben Stunde Dauer haben will, ist hiermit herzlich eingeladen. Das ebenfalls angekündigte Podiumsgespräch muß man ja nicht mitanhören.
Hier ein Stückchen Stadtplan rund um den Veranstaltungsort.