Fernsehspiel »Mumintrollen« (1969)Produziert 1969 vom schwedischen Fernsehen. Das Manuskript schrieben Lars und Tove Jansson in Erweiterung jener Rahmenhandlung, die sich nachträglich um die Mumin-Lieder aus dem Theaterstück »Troll i kulisserna« von 1958 entwickelt hatte und bereits als eine Art Hörspiel auf Schallplatte erschienen war. Die Regie führten Vivica Bandler und Ulla Berglund, die Musik inklusive einiger neuer Lieder ist von Erna Tauro. Als Schauspieler wirkten mit:
Die beiden erstgenannten gehörten ebenso wie Vivica Bandler zum inneren, langjährigen Kreis des theatralischen Zweigs der Muminwelt. |
Szenenfoto: Muminmama, Muminpapa, der König und Mumin am heimischen Destillierapparat |
Die Episoden/Abschnitte:
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Handlung (wiedergegeben nach der Buchausgabe):
(1) Der König hat ein besonders leistungsstarkes Fernrohr, mit dem er bis ins Mumintal im hintersten Winkel seines Reiches schauen kann. Als er die Mumins erblickt, erleidet er einen Heuschnupfenanfall und mutmaßt, dass ihre dicken Nasen mit Heu ausgestopft sind. Außerdem leben sie ihm zu unkonventionell. (2) So schreibt er den Trollen, dass sie ihre Nasen abzunehmen hätten. Wunderlich genug: das geht, wenn es auch sehr ungewohnt ist. (3) Das unkonventionelle Leben führen sie aber weiter, und der König beschließt, dass sie erzogen werden müssen. (4) Ein Kurier befiehlt die Einwohner des Muminhauses ins Königsschloss, wo sie (5) Tischsitten, Menuett und anderes lernen sollen. Doch die Anpassung will einfach nicht gelingen: (6) ihre Schwänze und dicken Bäuche können die Mumins nicht auch noch abnehmen, und Schusseltier dekoriert die Königskrone mit Hosenknöpfen um! (7) Doch vergnügt es den König sehr, als die Mumins die herrische Hofmeisterin Frau Karlson mit etwas Zauberei erschrecken. (8) Wieder zurück in ihrem Tal, laden die Mumins den König bald zum Gegenbesuch ein. Doch gleich zu Beginn wird der Regent, als er seine Hand in den Kachelofen steckt, vom darin lebenden Urahnen der Mumins gebissen – hypochondrisch, wie er ist, muss einiges getan werden, um ihn zu beruhigen. Großmutters Zaubertränke führen allerdings nur zu neuem Ungemach: (9) erst wird der König unsichtbar, dann fliegt er gar (10) durch die Luft. Und auch danach kommt ihm so einiges arg zweifelhaft vor: Stinkis leere Gefängniszelle mit von innen zu öffnendem Fenster, der Destillationsapparat... (11) Um dem König etwas zu bieten, beschließt die Muminfamilie, Muminvaters Theaterstück »Verwandtschaftsbande oder Die Löwenbraut« (bekannt aus SM) aufzuführen, und alle stürzen sich in langwierige Proben. Kaum zu glauben, aber während der Wartezeit gefällt es seiner Majestät immer besser, im Mumintal zu sein und Pause vom Regieren zu haben; (12) schließlich muss er aus dramaturgischen Gründen sogar die Rolle des Löwen übernehmen. (13) Als er dazu eine der abgelegten Muminnasen aufsetzt, fällt alsbald auf, dass er von seinem nervösen Heuschnupfen geheilt ist. |
Ebenfalls 1969 begleitend zum Fernsehspiel herausgegeben vom Verlag des schwedischen Rundfunks. Enthält etliche Szenenfotos und Ausschnitte der Dialoge, dazu eine (dem Schriftbild nach von Tove selbst) handgeschriebene Handlungsnacherzählung.
1973 erschien bei Bonniers das Jugendsachbuch »Här får du veta någonting om television« (»Hier erfährst du was übers Fernsehen«) von Lennart Rudström; hierin sind Originalskizzen (nicht von Janssonscher Hand) und Szenenfotos der Fernsehproduktion zu sehen.
(Der König:) »Die Nasen da müssen ab! Wenn man schon eine Minderheit hat, dann kann die ja wohl wenigstens aussehen wie normale Leute!«
(Mumin, als des Königs Kurier vor der Tür ein Trompetensignal bläst:) »Trauen wir uns zu öffnen? Er sieht so böse aus.« (Muminpapa:) »Wenn einer Trompete bläst, MUSS man aufmachen. Schon alleine aus Neugier.«
(Der König, von den Mumins zum Kronetragen genötigt:) »... aber NUR für euch. Wir leben ja doch in einer Demokratie.« (Muminmama:) »Ich weiß... aber vielleicht kommen bessere Zeiten, mein kleiner König.«
(Muminmama:) »In Großmutters Rezept steht, dass man es an einer Wegkreuzung Schlag zwölf trinken soll, aber ich meine, das ist Aberglaube.« (Mumin:) »Mama, der König wird durchsichtig!« (Muminmama:) »Weiowei auch! Es HÄTTE wohl doch eine Kreuzung sein müssen.«
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