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Zépé's Virtuelles Muminforschungszentrum
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sv. Farlig midsommar (1954, rev. 1969)
de. Sturm im Mumintal (Übers.: K. und V. Bandler 1955, rev. 1962; B. Kicherer 2002) fi. Vaarallinen juhannus en. Moominsummer madness |
Sie wird ausgerechnet vom Schnupferich gefunden, der inzwischen wieder in den Norden gewandert gekommen ist. Als er seinem Feind, dem Parkwächter-Hemul, eins ausgewischt, indem er ihm Hatifnatten-Saat in den Park streut und seine Verbotstafeln herunterreißt, handelt er sich dafür die Gefolgschaft von 24 elternlosen Waldkindern ein. Die Verbotstafeln werden kurz darauf von Mumin, Snorkfräulein sowie einer neu kennengelernten Filifjonka gefunden und als Material für ein Mittsommer-Feuer verwendet, wofür ein hemulischer Polizist sie leider einsperrt.
Derweil hat der Muminvater ein Theaterstück geschrieben und es mit den anderen Passagieren des schwimmenden Theaters einstudiert. Als das Schauspiel fertig geprobt ist, verteilen Vögel in der ganzen Gegend Einladungsflugblätter. Dadurch wird der Aufenthaltsort der Mumineltern sowohl dem Schnupferich als auch Mumin und Snorkfräulein bekannt. Letztere können sich aus dem Gefängnis befreien, indem sie die naive und gutmütige Cousine des Polizei-Hemuls genügend »bearbeiten«. So kommt es, dass sich mitten in der Theateraufführung alle Getrennten wieder vereinen können. Als das Hochwasser schließlich sinkt, bleiben Homsa und Misa beim Theater, die Muminfamilie kehrt wieder heim ins Mumintal.
Tove Jansson begann dieses Buch 1951 auf Bredskär und vollendete es 1953 ein wenig »nebenbei«: gleichzeitig steckte sie in intensiven Vorbereitungen für die Mumin-Comicserie und führte überdies mit dem Altarbild der Kirche von Teuva/Östermark einen größeren Malauftrag aus – dies erklärt vielleicht die biblischen Anspielungen der Handlung. Das dominierende Leitmotiv des Theaters behandelte Tove Jansson hingegen unter Beratung der Theatermacherin Vivica Bandler, der sie das Buch auch widmete. Als Titel war ursprünglich »Teater på villovägar« (»Theater auf Seitenwegen«), ein literarischer Gruß an John Steinbeck (»The Wayward Bus«, dt. »Autobus auf Seitenwegen«), geplant. Der Verlag regte aber noch Umarbeitungen an, in deren Verlauf u. a. ein langer Katastrophenbericht des Mumintrolls gestrichen wurde. 1954 erschien das Buch unter seinem endgültigen Titel und lieferte den Anlass, dass sämtliche verbliebenen Skeptiker aus der Literaturkritik nun endlich auch zu Mumin-Befürwortern wurden.
Der Herausgabe dieses Buches schloss sich die die erste Revision der vorher erschienenen Mumin-Bücher an.
In der zweiten Revision Ende der 1960er-Jahre wurde das hier behandelte Buch nur minimal bearbeitet; lediglich einige Schreibweisen wurden geändert und einzelne Formulierungen geschärft. Die endgültige Fassung erschien 1969.
Obwohl in der Folge der Muminbücher das fünfte Buch, war dieses Buch das zweite, das ins Deutsche übertragen wurde (1955). Übersetzer waren Kurt und Vivica Bandler. Wie bei DG pfuschte der Verlag den Übersetzern ins Handwerk, was erst bei einer Revision einige Jahre später größtenteils zurückgenommen wurde – somit gab es gleich zwei Bandlersche Übersetzungen. 2002 wurde das Buch von Birgitta Kicherer neu übersetzt.
![]() Benziger, 1955 (Ü.: Bandler) |
![]() Ravensburger, 1969 |
![]() Benziger bei Arena, 1992 |
![]() Arena-Taschenbuch, 2002 (Ü.: Kicherer) |
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