Date: Fri, 24 Mar 2017 19:17:52 +0100
Ein frohes neues Jahr, lieber Rundbriefverteiler,
hier bin ich wieder.
Unser Mitmuminist Wolfgang H. weist mich darauf hin, dass eine neue Mumin-Fernsehserie in Vorbereitung ist. Das Besondere: Die Finanzierung soll durch Crowdfunding auf die Beine gestellt werden. Jeder kann Spender werden und je nach Höhe der Unterstützung einen Preis auswählen. Das geht von der Namensnennung an verschiedenen Orten über T-Shirts u. ä. bis hin zu persönlichen Führungen durch halb Finnland. Wenn die anvisierte Summe nicht zusammenkommt, zahlen die Spender nichts, gehen also ohne finanziellen Schaden davon. Hier die WWW-Adresse der Aktion:
https://www.indiegogo.com/projects/moomin-animation--3#/
Im Moment, da ich dieses schreibe, haben sich bereits knapp anderthalbtausend Spender gefunden, und das Ziel von 200.000 $ ist fast zur Hälfte erreicht. Allerdings geht der Spendenzeitraum auch langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ich denke, ich werde auch noch mitmachen. Vielleicht hat ja unter den Adressaten des Muministischen Rundbriefs ebenfalls jemand Lust?
Wer in der ersten Aprilhälfte London und/oder Umgebung besucht, könnte in Erwägung ziehen, die Royal Botanic Gardens bei Kew im Südwesten der britischen Hauptstadt zu besuchen. Vom 1. bis zum 17. April gibt es dort ein »familienfreundliches« Oster-Event mit Mumin-Schwerpunkt. Hauptsächlich scheint es sich dabei um einen interaktiven Pfad im naturnäheren Teil der Gärten und eine Reihe von Workshops zu handeln. Man liest von durchaus liebevoll ausgedachten Details: Am Eingang bekommt man eine Muminzeitung und Ostersonntag gibt's Schokolade!
1973 erschien nicht nur ein von den Jansson-Geschwistern gestaltetes Mumin-Malbuch, sondern auch – wie ein sehr seltener Internetauktionsfund mir jetzt erst offenbarte – noch zwei kleine Fortsetzungen dazu. Dass die beiden anderen, viel dünneren Heftchen überhaupt separat herauskamen, ist vielleicht in ihrer Machart begründet: sie enthalten jeweils einen Bogen aus speziellem, auf der Rückseite gummiertem Papier, hierauf sind Teilbilder vorgedruckt und vorgestanzt, die man heraustrennen, befeuchten und auf der benachbarten Seite einkleben kann. Unsere Mitmuministinnen Anke-Luise und Madlen haben mir aus Schweden Hilfe geleistet, an diese Stücke heranzukommen, denn es war nicht ganz einfach. Dafür hier meinen öffentlichen Dank!
Die beiden Hefte habe ich im Virtuellen Muminforschungszentrum der Seite über die Ausmalbücher hinzugefügt, die nunmehr »Mumin-Ausmal- und Schnippel-/Klebe-Bücher« betitelt ist:
http://www.zepe.de/mumin/anma.php
Eine sehr hübsche bildliche Nachempfindung des Mumin-Kosmos flatterte neulich auf meinen Sammlertisch, nämlich ein Bildband des japanischen Anime-Künstlers Yasuhiro Nakura, erschienen 1998. Dieses Buch hat nur am Rande mit der bekanntlich etwas schematisch produzierten japanischen Zeichentrickserie zu tun, man erwarte also keine bunten Mumins in einem allgemeinen Kinderschlumpfland. Im Gegenteil: Hier wird eine sehr große Bandbreite an zeichnerischer Auseinandersetzung mit den Mumins präsentiert, vom Inszenieren eng an der Vorlage über das selbstbewusste Hinzufügen eigener Details bis hin zu völliger Fantasie, von der Schwarzweiß-Skizze über kolorierte Zeichnungen bis zu vielfarbigen Mischtechniken – das alles immer zugleich sowohl hochvirtuos als auch in tiefem Respekt vor Tove Janssons Schöpfung. Auf einer der letzten Seiten ist sogar eine sie darstellende Zeichnung neben einem ihrer Briefe an Yasuhiro Nakura zu finden.
Jemand Wohlmeinendes da draußen im Internet hat sein Exemplar auf den Scanner gelegt, und so kann sich die Allgemeinheit selbst einen Eindruck verschaffen:
[Ersatz-Link, archive.org sei Dank]
Sophia Jansson, Toves Nichte und heutige Sachwalterin ihres Erbes, nimmt auf moomin.com die allgemeine Weltlage zum Anlass, diese in einem Blog-Eintrag zwar nur eher allgemein zu benennen, aber doch mit einer eindeutigen Ansprache zu schließen:
»Es scheint also an der Zeit, an eine wichtige Lehre aus dem Mumintal zu erinnern: dass, egal wer jemand ist, wie er aussieht oder woher er kommt, er verdient hat, mit Respekt behandelt zu werden. Dies ist eine grundlegende Botschaft in Toves gesamtem Werk – und eine, die auch für unsere Art zu leben grundlegend sein sollte.«
https://www.moomin.com/en/blog/important-lesson-from-moominvalley/
In diesem Sinne
grüßt bis zum nächsten Mal
Zépé
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