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Muministischer Rundbrief Mai 2023

Fri, 26 May 2023 17:23:55 +0100

Liebe Rundbrief-Runde,

von dem, was sich tut und tat in der Welt der Muministik, kommt hier wieder eine kleine Auswahl. Meinen Mailserver habe ich mit einer Authentifizierungstechnologie nachgerüstet, so dass einige von Euch, bei denen letzte Rundbriefe eventuell abgewiesen wurden, nun erstmals seit längerem wieder einen erhalten könnten. Wir werden sehen. Im Virtuellen Muminforschungszentrum unter https://www.zepe.de/mumin/ gibt es ja zum Glück ein Archiv ver- und ggf. entgangener Rundbriefe. Jetzt geht's los.

Radio-Feature über Tove Jansson im ORF

Ein »Feature«, das ist eine Sendung im Radio, die mit mehr Bedacht gestaltet ist als der alltägliche Feld-Wald-und-Wiesen-Beitrag. Ein solches zum Thema Tove Jansson, mit besonderer Behandlung ihrer literarischen Werke für Erwachsene, hat nun die Journalistin und Autorin Renate Maurer erarbeitet. Gesendet wird es vom Österreichischen Rundfunk (ORF) in der renommierten Literaturreihe »Tonspuren« auf Ö1, was dank Internetstream weltweit empfangen werden kann:

Dank Mediathek-Funktion lässt sich das Feature auch ein paar Wochen lang noch nachträglich hören. Hier der Einfachheit halber die Webseiten für die Sendung selbst sowie das Sonntags- und das Dienstagsprogramm von Ö1:

https://oe1.orf.at/programm/20230528/720123/Tove-Jansson-Die-Erfinderin-der-Mumins

https://oe1.orf.at/oe1kunstsonntagtonspuren

https://oe1.orf.at/tonspuren

Was das Ganze für mich noch erfreulicher macht: ich durfte in der Erarbeitungsphase als Interviewpartner mitwirken, und so ist meine Stimme hier und da zu hören, und alle Österreicher denken dann, ich sei ein Literaturexperte. Naja, da muss man durch. Es war auf jeden Fall sehr spannend – angefangen damit, zu erleben, wie hoch der akustische Anspruch ist: selbst die (vermeintliche) Stille in meiner Wohnung wurde aufgenommen, um als so genannte »Atmo« unter möglicherweise sonst zu klinisch trockene Passagen gemischt zu werden. Tja, so ist Radio noch das, was es sein kann. Auch musikalisch soll die Sendung sehr besonders gestaltet sein – ich bin schon richtig gespannt!

Mumin-Flugzeuge

Zu ihrem 100. Geburtstag gönnt sich die finnische Fluggesellschaft Finnair eine Mumin-Gestaltung auf ein paar recht großen Fluzeugen. Niedlich! Wenn man auch im Inneren davon etwas hat, würde ich direkt mal anstreben, eine Strecke mit so einem Ding zurückzulegen. Wie die Mumin-Bilder auf die Flugzeug-Außenhaut kommen, das zeigt im Zeitraffer ein charmantes Filmchen:

https://www.youtube.com/watch?v=Kq3SsMsRPzg

Russische Mumin-Kuriositäten

Als es noch einen reellen »Eisernen Vorhang« gab, waren die Mumins auf der von mir aus gesehenen anderen Seite trotzdem nicht unbekannt. Man bearbeitete den Stoff aber auf eigene Weise, es waren ja bekanntlich Weltbilder und -anschauungen im Spiel. Kürzlich fand ich eine russische Internetseite, auf der sich drei 40-50 Jahre alte »Diafilme«, d. h. Mumin-Geschichten in Bilderschau-Format, ansehen lassen. Mal eine ganz andere Ästhetik! Leider bringe ich die entsprechenden Sprachkenntnisse nicht mit; aber ich mache mir einen Spaß daraus, das Gezeigte mit meiner Auswendigkenntnis zu vergleichen. Hier sind die drei Episoden:

Und zweimal zu »Eine drollige Gesellschaft«:

Höchstpreise

Bei den »besseren« Auktionshäusern findet man gar nicht mal so selten Gemälde von Tove Jansson. Dabei war in den letzten Jahren ein rasantes Ansteigen der Preise zu bemerken – noch die kleinste Skizze soll inzwischen stattliche, nicht selten vierstellige Beträge erzielen. Übermorgen kommt bei Bukowskis ein Atelier-Interieur in Öl unter den Hammer und liegt zur Stunde, da ich dieses schreibe, bereits bei 61000 €. Da beschleichen mich seltsame Empfindungen, wenn die Wellen des Finanziellen so hoch schwappen... So oft wünsche ich mir, der kleine Mumintroll, seine Lebensart sowie das Gesamtwerk seiner Schöpferin möge von mehr Leuten wertgeschätzt werden. Aber an Finanzkraftakte dachte ich da eigentlich nicht. Naja, immerhin können wir froh sein, dass das Mumin-Universum seinerzeit nicht an Disney verkauft wurde – der Familie lag ein Angebot vor, dessen Höhe schier zum Erbleichen gewesen sein soll; aber man beriet sich kurz und »tackade nej« (das ist ein sehr schönes schwedisches Verb: man »neindankte«). Das fragliche Gemälde (1965 gemalt, im Original 128×102 cm groß) liegt dieser E-Mail zur Ansicht bei.


Damit verabschiedet sich bis zum nächsten Mal
  Christian a. k. a. Zépé

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