Date: Sun, 07 Jun 2009 17:28:06 +0200
Liebe Mumin-Freunde im Netz,
wieder einmal hoffe ich, Euch mit Alt- und Neuigkeiten aus der Welt der Muministik etwas bieten zu können.
Seit Oktober 2008 und noch bis ca. August 2009 veranstaltet KULTURHUS BERLIN e.V. eine Veranstaltungsreihe, die sich unter dem Titel »Schweben-Träumen-Leben« mit den Mumin-Geschichten auseinandersetzt. Es gab (und gibt auch noch) Vorträge, Ausstellungen, sogar Puppentheater und anderes mehr:
http://www.kulturhus-berlin.de/mumin/ (nicht mehr vorhanden)
Frisch erschienen, in gewohnt höchster Drawn & Quarterly-Qualität (mit einer Ausnahme, doch dazu gleich). Versammelt sind die Episoden Nr. 14 bis 18 von 1957/58, wobei Nummer 14 bis 17 von Toves Bruder Lars wesentlich mitgeplant wurden – die Bildstreifen sind hier nun auch vornamenlos mit »Jansson« signiert. Das lag daran, dass Tove die Arbeit an den Comics sehr schwer zu fallen begann und sie sich so etwas entlastete. Nummer 18 (die »goldene-Schwanz«-Episode) war 1957 schon halb vollendet, blieb dann aber erst einmal liegen und wurde so nebenbei erst später fertig – sie ist trotzdem die witzigste und originellste Geschichte in diesem Band. Leider hat der Verlag bei zwei Geschichten (Nr. 15 + 18) den Schlussstreifen nicht abgedruckt – Computerfehler? Hoffentlich wird das in Folgeauflagen berichtigt. Ich biete hiermit allen Rundbriefempfänger(inne)n, die den Band erwerben, die beiden fehlenden Streifen in digitaler Form an – man muss ja nicht alles hinnehmen :-)
Die Zusammenarbeit Tove Janssons mit der Musikerin Erna Tauro resultierte zu unterschiedlichen Gelegenheiten (Theaterstücke u. a.) in Mumin- und anderen Liedern, welche zum guten Teil im Buch »Visor från Mumindalen« VM [siehe Mumin-Lieder] gesammelt sind. Aber eben nicht alle. Nun gab der finnische Rundfunk YLE eine CD heraus, die neben einigen Muminliedern auch andere Stücke enthält, so z. B. die »Psykofnattvisa«, welche Tove Jansson für ein Theaterstück ihres Bruders dichtete. Die Aufnahmen wurden 2001/2003 gemacht und singend zu hören sind keine Geringeren als Birgitta Ulfsson und Lasse Pöysti, welche bereits in der Fernsehproduktion der späten 1960er-Jahre die Rollen von Mitgliedern der Muminfamilie verkörperten (vgl. Rundbrief vom Januar 2008), also zum unverwüstlichen Kern der Mumin-Theatergeschichte gehören.
Die Lieder, die in Mika Pohjolas verjazzter CD-Version (»Moominvoices«, vgl. Rundbrief vom Januar 2003) fehlen (* = ohne Mumin-Bezug):
Dazu etliche andere, auch einige gelesene Verse aus dem »Lillan«-Bilderbuch (KF). Sehen kann man die CD hier:
http://yle.fi/cgi-mod/tallennemyynti/tm.pl?page=tallenne&id=1218 [Ersatzlink, weil der ursprüngliche nicht mehr existierte]
Im Rundbrief vom Juli 2008 erzählte ich von meiner Jagd nach dem Mumin-Spiel. Dieses verdient noch ein wenig Erläuterung. Es handelt sich nämlich nicht um irgendein anonym produziertes Brettspiel mit Mumin-Motiven, sondern wurde von Tove und Lars Jansson entworfen und gestaltet, ist also ein richtiges kleines Mumin-»Nebenwerk«.
Das Spielbrett ist eine Karte des Mumintals mit vorgezeichneten Wegen. In einem kurzen Text wird die Ausgangssituation beschrieben: Die Tasche der Muminmutter ist von einem Klippdass angenagt worden und durch das Loch entschwanden der Schlüssel zum Marmeladenkeller, zwei Muscheln und 8 hübsche Steine. Nun müssen die Spieler (die sich als Spielfigur Mumin, Snorkfräulein, Muminmama, Muminpapa, Schnupferich/Mumrik oder Schnüferl/Sniff aussuchen können) reihum würfeln und den Schlüssel sowie einen Teil der anderen Sachen zum Haus zurückschaffen. Dabei gibt es viele Fallen im Spielbrett, zusätzlich 20 Ereigniskarten mit noch mehr Zwischenfällen sowie einige Regeln, wann man wem seine Beute abnehmen darf.
Heutzutage ist das Spiel leider und überflüssigerweise nur noch in einer grafisch modernisierten Form zu erhalten – das Deckelbild und der Spielplan sind nicht mehr in der originalen Verfassung (Hersteller: Peliko, früher Alga). Die Ereigniskarten hingegen sind gleich geblieben und bieten 20 zusätzliche Mumin-Illustrationen, die, extra hierfür geschaffen, in den Büchern nicht vorkommen. Besonders die Figur »Schatten« (schwedisch »Sofus«) ist hier oft zu sehen und soll wohl für den Spieler im Allgemeinen stehen. Bilder des Spiels sind im Internet zu sehen:
http://www.boardgamegeek.com/image/138862
Und zwar die »Geschichten aus dem Mumintal« (GM):
[Link nachträglich korrigiert]
Damit beste muministische Grüße und bis zum nächsten Mal,
Euer
Zépé
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