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Muministischer Rundbrief Oktober 2007

Date: Mon, 22 Oct 2007 15:24:28 +0100

Hallo zum ersten Mumin-Rundbrief des Jahres 2007!

Ich bin voll in mein neues Berufsleben eingetaucht, da kam die Muministik etwas zu kurz. Dabei war es ein recht spannendes Jahr; einige Aspekte will ich nun wenigstens hier beschreiben, bevor es November wird und der Winterschlaf beginnt...

Neuer Comic-Band bei Drawn and Quarterly

Am 13. November sollen sie erscheinen, vier weitere Mumin-Comic-Geschichten (C05, C06, C07, C08) in englischer Ersterscheinungssprache, siehe etwas weiter unten auf

http://www.drawnandquarterly.com/shopCatalogFeatured.php [Link nicht mehr für diesen Zweck nutzbar]

Vom ersten Band war ich ja echt begeistert, und nichts lässt vermuten, dass der Verlag seine Sorgfalt für die zweite Folge verringert. Dank der heutigen Internet-Versandmöglichkeiten ist es glücklicherweise kein Problem, auch in Deutschland an diese verdienstvolle kanadische Ausgabe heranzukommen (es sei denn, die Auflage ist zu klein).

Die schwedischsprachige Gesamtausgabe bei Schildts in Helsinki stagniert hingegen bei Band 14. Es ist für mich nicht ersichtlich, ob und wie und wann es weitergehen wird. Fast fühle ich mich verpflichtet, die Damen und Herren mal anzuschreiben... (Nicht dass ich mir besondere Befehlsgewalt einbilden würde, aber vielleicht freut man sich dort ja?)

2 neue Hörbücher, gelesen von Dirk Bach

Der Patmos-Verlag brachte dieses Jahr kurz nacheinander »Sturm im Mumintal« und »Geschichten aus dem Mumintal« als Hörbuch heraus. Ersteres liegt mir bereits vor, aber ich muss die Rezension auf den nächsten Rundbrief verschieben.

Auf jeden Fall sind die beiden sicherlich Kandidaten für die begehrte Stelle unterm Weihnachtsbaum... ;-) Siehe hier:

(nicht mehr vorhanden)

(nicht mehr vorhanden)

Briefmarken

Auch mumin-philatelistisch gesehen war das Jahr 2007 ein Bringer. Zum einen brachte die finnische Post im Mai ein Set von 6 selbstklebenden Marken mit gemischten »sommerlichen« Motiven heraus. Diese stammen aus Büchern, Comics oder auch Einzel-Illustrationen Tove Janssons. Das 2003 und 2004 gepflegte Konzept, ein bestimmtes Mumin-Buch als inhaltliche Klammer zu nehmen, wird hier also nicht wieder aufgegriffen. Die Kolorierung empfinde ich als etwas brutal – nicht gar so quietschbunt wie gewisse japanische Mumin-Bearbeitungen, aber doch deutlich die ursprüngliche Schwarzweiß-Harmonie verfremdend.

Bereits früher in diesem Jahr erschien eine Briefmarke der schwedischsprachigen, lose zu Finnland gehörenden Åland-Inseln. Dargestellt ist ein Gemälde Tove Janssons, das vor Zeiten seinen Weg auf den Archipel fand. Gezeigt werden zwei Filifjonken am Strand und ein gehörntes Meeres-Riesentier im Wasser, das in einer Art Landkarte blättert. Die Umgebung besteht aus einsamen Bergen, von denen zwei wie verhüllte, gesichtslose Gestalten aussehen – eine Nähe zu Tove Janssons Illustrationen zu Lewis Carrolls »The Hunting of the Snark« ist nicht zu leugnen. Ein prächtige Seeschnecke wie im »Lillan«-Bilderbuch (KF) und ein »dekorativer« Anker mit Perlenkette runden das Bildensemble ab.

Zu sehen sind die Marken z. B. auf meiner Briefmarken-Seite:

http://www.zepe.de/mumin/vebr.php

Zwei Tove-Jansson-Filme

Die kleine finnische Filmfirma Lumifilm brachte 2004 unter dem Titel »Tove and Tooti in Europe« einen Film heraus, der Super-8-Filmsequenzen der Reisen von Tove Jansson und ihrer Lebenspartnerin Tuulikki Pietilä mit entsprechenden Erzählungen verbindet. Am Manuskript wirkte Tuulikki Pietilä entscheidend mit. Inwieweit der Film im freien Verkauf erhältlich ist, habe ich noch nicht ergründet.

Bereits 1998 war ein erster Film aus authentischem Material erschienen: »Haru, Island of the Solitary«, der die winzige Insel, auf der die beiden im Sommer lebten, zum Schauplatz hat.

Hier die Webseite der Filmfirma:

http://www.lumifilm.fi [Existiert so nicht mehr, Rechte gingen auf Handle Productions über.]

Man kann sich zu den Filmen durchklicken, und unter »Press« werden jeweils sogar hochauflösende Einzelbilder angeboten. Manche lehnen ja auch Blicke ins Privatleben von Autoren ab...

Musikalische Ausflüge der Mumin-Inspiration

Zwei Musikproduktionen haben letztlich meine muministische Aufmerksamkeit erregt:

Die finnlandschwedische Sängerin Daniela Fogelholm stellt mit ihrem Album »Lys min lampa« Theaterlieder der finnischen Musikerin Erna Tauro vor, und von jenen hauptsächlich solche, die von Tove Jansson getextet wurden. Dieses Repertoire war bereits vor einigen Jahren von Mika Pohjola zu einer sehr schönen Jazz-Platte verarbeitet worden (vgl. Rundbrief vom Jan. 2003). Wie es bei Daniela Fogelholm und ihrer ihrer ebenfalls eher jazztypischen Besetzung klingt, konnte ich bisher nicht herausfinden, aber da die ganze CD Abkömmling eines Theaterprojektes namens »En kväll med Erna och Tove« (»Ein Abend mit Erna und Tove«) ist, würde ich die Originalnähe eher hoch einschätzen.

http://www.daniela.fi/lys-min-lampa.php [Seite zur Zeit nicht da, obwohl sie es sollte (Jan. 2018)]

Ganz anders bei der schwedischen Rockband »Ritual«, die sich im Bereich Folk-, Progressive- und Hardrock hervortut. Deren neues Album heißt »The Hemulic Voluntary Band«, spielt also auf das in den Mumin-Büchern häufig genannte hemulische Freiwilligen-Orchester an. Und alle Stücke bis auf eins, so die Musiker, seien durch die verschiedenen Buchcharaktere der von ihnen sehr verehrten Tove Jansson inspiriert. Das klingt allerdings recht frei inspiriert und ist sicher nicht jedermanns Sache. Für mich zeigt es den Einfluss der Muminwerke auf die Kultur des schwedischen Sprachraums. Ein deutschsprachiges Interwiew, in dessen Verlauf auch das Cover der Scheibe zu sehen ist (es sollte nicht zu sehr nach Tove Jansson aussehen!), gibt es hier:

(nicht mehr vorhanden)

Weitere Informationen auf Englisch bei der Band selbst:

[Link zur Band nachträglich korrigiert, aber sie informieren nicht mehr (Jan. 2018)]

Es gäbe noch weiteres anzumerken, aber ich sage mal so: der nächste Rundbrief kommt bestimmt!

Bis dahin grüßt

Zépé

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