Zépé's Virtuelles Muminforschungszentrum
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Muministischer Rundbrief Januar 2008

Date: Tue, 08 Jan 2008 00:15:12 +0100

Liebe Leute, die ihr aus den unterschiedlichsten Gründen Tove Jansson bzw. ihre Werke gut findet, seid gegrüßt!

Ich habe schwedische und finnische Internet-Auktionshäuser und Spezialversand-Plattformen für mich entdeckt! Daher handelt der vorliegende Rundbrief von allerlei Jagdtrophäen; langfristigere Themen verschiebe ich auf die Zeit, wenn mein Aufspür- und Abgreif-Fieber etwas nachgelassen hat ;-)

Eine große Comic-Gesamtausgabe der 1970er- und 1980er-Jahre

Tatsächlich erschienen sämtliche Mumincomic-Episoden (also die 21 von Tove Jansson und die 52 nachfolgenden von ihrem Bruder Lars) einmal »zwischendurch« in 10 Bänden in Schweden (entsprechend auf Schwedisch). Darin sind die einzelnen Folgen schön der Reihe nach angeordnet, dicht gepackt mit jeweils 5 Einzelstreifen pro Seite. Die ersten 5 Bände besorgte der Verlag Jensen & Palmgren von 1977 bis 1979, um die Bände 6 bis 10 kümmerte sich dann von 1979 bis 1981 Alvglans, was bis heute ein namhaftes Comic-Antiquariat ist. Diese Bücher sind nach wie vor gebraucht erhältlich, wenn auch nicht gerade billig. Ein Band ist bereits bei mir eingetroffen, und ich bin begeistert, kann ich doch endlich meine Lücken in der Mumincomic-Historie füllen. So gesellen sich folgende Geschichten zum Fundus des Bekannten:

Alle diese Episoden sind bereits auf der Seite »Comics von Lars Jansson« ins Virtuelle Muminforschungszentrum eingearbeitet:

http://www.zepe.de/mumin/coml.php

Drei weitere Comic-Bände mit insgesamt 21 mir noch unbekannten Episoden sind auf dem Weg zu mir, an Material für weitere Rundbriefe wird also kein Mangel sein.

Band 2 der englischsprachigen Comic-Ausgabe erschienen

Beim kanadischen Verlag Drawn and Quarterly wurde indessen nicht geschlafen, und nun liegt bereits der zweite Band ihrer englischsprachigen Comic-Ausgabe vor. Er ist eben so schön und »wertig« geraten wie der erste und vereint die Epsioden Nummer 5 bis 8.

Schwedische Fernseh-Produktion der 1960er

Das schwedische Fernsehen produzierte in den späten 1960ern mit sehr populären Schauspielern ein Mumin-Fernsehspiel, für das Tove Jansson eigens eine Geschichte schrieb. Diese weicht vom in den Mumin-Büchern dargestellten Kosmos erheblich ab, ist aber trotzdem sehr vergnüglich. Die Figuren werden in der Produktion von Menschen in teilweise recht unförmigen Kostümen gespielt, und da diese kaum den Einsatz von Mimik begünstigen, haben die Mumins in dieser Geschichte die Fähigkeit ihre Nasen abzunehmen, so dass die Schauspieler den Kopf frei haben. Die Handlung besteht kurz gesagt darin, dass es dem König missfällt, wie anders die Mumins sind, es kommt zu Besuch und Gegenbesuch – aber selbstverständlich können die Trolle den Monarchen schließlich nicht nur von ihrer Lebensart überzeugen, sondern ihn sogar von allerlei nervösen Krankheiten heilen. All dieses ist ausschnittsweise und doch reich bebildert in einem Buch dargestellt, das ich in einer schwedischen Internet-Auktion erwerben konnte. Szenenfoto auf dieser Internetseite:

http://www.lotten.se/2006/03/frfadern-i-kakelugnen.html

Eine Konsequenz für mich wird sein, dass ich mittelfristig die Seite über Mumin-Verfilmungen

http://www.zepe.de/mumin/film.php

erheblich umbauen muss, denn es scheint es noch einiges zu entdecken zu geben (z. B. einen Fernseh-Adventskalender aus einem anderen Jahr, der ebenfalls den Mumins gewidmet war).

Bröderna Borgs Bedrifter

Eins der spannendsten Themen für die Muminforschung ist die Frage, wann der kleine Troll seine Form fand. Durch einen Glücksfall konnte ich an einen Scan eines Kinderbuchs gelangen, das von Tove Jansson illustriert wurde und 1944 erschien: »Bröderna Borgs Bedrifter« (»Taten der Brüder Borg«) von Carolus Sjöstedt, das wie eine Art Nachhall von »Max und Moritz« allerlei Jungensstreiche in gereimter Form berichtet. Die Bilder sind trotz der Kriegszeiten in Mehrfarbendruck angelegt – und immer ist ein kleiner Mumintroll dabei, der an der Handlung wie ein stummer Kommentar teilnimmt! Und damit nicht genug: er ist bereits fertig gerundet, während er im ein Jahr später erschienenen ersten »eigenen« Buch ([LR] »Mumins lange Reise«) noch eine ungelenke dünne Nase sein eigen nennt. Dies brachte mich dazu, weiter zu forschen; und tatsächlich fand ich eine Aussage Tove Janssons, derzufolge das Buch bereits seit den 1930er-Jahren in der Schublade lag – also seit sie um die 20 war. Hier ist der bunte Mumin-Gastauftritt zu bestaunen:

http://www.zepe.de/mumin/ilbr.php

Und noch eine Illustration

Wenn es regnet, dann schüttet es gleich, sagt ein Sprichwort, und so stieß ich zufällig auf noch eine weitere Illustrationsarbeit Tove Janssons, von der ich zuvor gar keine Ahnung gehabt hatte: Zu Lorenz von Numers' Buch »Tvesksäggs Krumelurer« (dt. etwa: »Zweibarts Schnörkel«), erschienen 1943, steuerte Tove ein Titel- und drei Zwischenbilder bei, auf denen weit und breit kein Mumin zu sehen ist. Immerhin lässt das zauberhafte Tal auf dem vorletzten Bild schon ein wenig an »Muminvaters wildbewegte Jugend« (MJ) denken...:

http://www.zepe.de/mumin/iltv.php

Briefmarken-Seite überarbeitet

Ich versuche, die Mumin-Sammelei nicht ausufern zu lassen und mich an die Originale zu halten; so besitze ich beispielsweise bis heute keine einzige Hörspiel-Cassette. Eine Ausnahme ist allerdings die Mumin-Philatelie – das hat sich in einem unbemerkten Augenblick so eingeschlichen. Neuere Ankäufe (vor allem die entzückenden Weihnachtszusatzmarken ohne Frankaturwert von 1992) haben es nötig gemacht, die Briefmarkenseite einmal rundzuerneuern. Enjoy:

http://www.zepe.de/mumin/vebr.php

Mumin-Theaterstück in New York

http://theater2.nytimes.com/2007/10/08/theater/reviews/09comet.html (nicht mehr vorhanden)

Zugabe

Als Beigabe schicke ich eine Zeichnung Tove Janssons, die sie mit Schauspielern einer Bühnenadaption ihres Muminstoffes zeigt. Sie war sehr gewissenhaft, allen Beteiligten mit einer individuell selbst gezeichneten Karte zu danken – niemand, nicht mal die Beleuchter wurden vergessen. Um so etwas könnte es sich auch hier handeln.

Damit herzlichste Grüße und bis zum nächsten Mal! Euer

Zépé

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