Muminforschung: Rundbrief April 2022

Ymmel och vimmel! Endlich passt mal der Ausruf der Mutter der Mymla (siehe »Muminvaters wildbewegte Jugend«, Karussellszene) auch in mein bescheidenes Hemulenleben, denn die letzten Wochen waren mit muministischem Herumgefnattere wohl gefüllt, inzwischen haben drei Zeitungen Homestories über meine bescheidene Wenigkeit veröffentlicht – und es geht noch weiter, unter anderem hat sich das Fernsehen angekündigt, ich muss dringend meine Wohnung aufräumen! Doch der Reihe nach.

Das neue Comic-Buch ist da

Ein feiner, feierlicher Moment: als ich zum ersten Mal das Buch »Mumin und der Weltuntergang« in physischer Form in der Hand halten durfte. Irgendwie hat das Konkrete, Wirkliche sein eigenes ganz abstraktes Gefühl, wenn Ihr versteht... Das Buch ist wirklich schön geworden, wie sagte meine Herausgeberin Barbara Müller von der Georg-von-der-Vring-Gesellschaft, »eine kleine Preziose«. In der letzten Märzwoche haben wir es im Schiffahrtsmuseum Brake mit einer Bühnenschau (die sogar ins Internet übertragen wurde) aus der Taufe gehoben, mit Liedern, Sekt, Interviews, ein Träumchen. Und wie man hört, liegt nun, keine drei Wochen später, ein Viertel der Auflage schon nicht mehr im Lager, sondern ist bereits irgendwo da draußen, bei der Leserschaft oder zumindest im Laden – also haltet Euch ran :-)

Hier nochmal der Link zum Buch, irgendwer von Euren Bekannten und Verwandten wird bestimmt demnächst wieder Geburtstag oder Weihnachten oder etwas in der Richtung haben:

Der Tove-Film ist in den Kinos

... aber vielleicht nicht allzu lange, das ist ja immer die Crux mit den Filmen ohne Autoverfolgungsjagden (merkt man, dass ich kein Cineast bin?) Ich habe dazu im letzten Rundbrief schon geschrieben und inzwischen noch viel mehr gehört und ihn nicht zuletzt inzwischen auch fünfmal gesehen! Es ist ein guter Film. Die wirklich wahre Wahrheit erfährt man aus ihm nicht, wenn man sie nicht anderweitig kennt, aber ich empfehle ihn trotzdem.

Tove-Jansson-Ausstellung in Lübeck angelaufen

Das lohnt sich. Im Günter-Grass-Haus ist ein Stockwerk (= ein Raum) mit einer weitgefächerten, feinen Ausstellung bestückt worden. Man sieht Originalgemälde aus allen Lebensphasen, viele Zeichnungen von frühen Karikaturen über Mumin bis zu späteren Illustrationsarbeiten, und an einer Seite des Raums befindet man sich gleichsam im Inneren des Löcher-Bilderbuchs »Mumin sucht die kleine Mü« von 1952. Sollte man zufällig ein Kind sein: es gibt geheimnisvolle Gucklöcher im unteren Bereich der Wände – und durch Muminpapas Zylinder krabbeln kann man auch.

Ausstellung in Brake steht vor der Eröffnung

Schalten wir um in die Zukunft. Die nahe Zukunft. Denn am Sonntag, den 24. April, eröffnen wir um 11 Uhr die Ausstellung zum Festival »Tove 22« im Schiffahrtsmuseum Brake! Im unteren Raum wird eine Ausstellung von Moomin Characters aus Helsinki gezeigt, die über Tove Jansson informiert, im oberen Raum gibt es thematisch gruppierte Raritäten aus meiner Sammlung von Muminalia zu sehen, und auch im Außenbereich (das ganze liegt sehr hübsch verwunschen in einer Ruhe atmenden, von historischen Gebäuden umgebenen hof-artigen Konstellation mit prächtigem Baumbestand) wird es große Prints und über den Sommer wechselnde Installationen geben. Wie ich denn sowieso noch nicht alles gesagt habe, zum Beispiel, dass ein paar Figuren der Augsburger Puppenkiste dabei sein wollen, usw. (Leseecke ist sowieso Ehrensache.) Herzliche Einladung, wir sehen uns!